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Ten01 Labs Ultracryl: Farben für deine Miniaturen im Test

Ten01 Labs Ultracryl Farben im Test.

Für unseren Ten01 Labs Ultracryl Test haben wir uns etwas ganz Besonderes ausgedacht. Anstatt nur eine kleine Figur zu bemalen, bemalen wir direkt ein kleines Garagentor. Spaß beiseite, wir haben die Farben intensiv für euch getestet.

Wenn du noch nie zuvor eine Figur bemalt hast, steigst du gerade ziemlich tief in die Materie ein. In unserem Einsteiger-Guide zum Thema Miniaturen bemalen erklären wir viele Techniken, die wir hier nur kurz anreißen.

Fazit vorab: So gefallen uns die Farben

Nach unserem Test der Ten01 Labs Ultracryl Farben sind wir überzeugt:
Zum Bemalen von Figuren sind die Farben sehr gut geeignet.

  1. Ultracryl Farben decken einen ungewohnt großen Farbraum ab, was dir mehr Möglichkeiten bei der Bemalung bietet.
  2. Die Farben sind dünnflüssig, gut mischbar und lassen sich beim Malen wunderbar kontrollieren. Sie haben außerdem ein mattes Finish und kommen somit ohne Mattlack aus, wenn man kein Wargamer ist.
  3. Die transparenten 20 ml Flaschen haben eine Kindersicherung und die Farbe ist laut eigenen Angaben frei von Giftstoffen. Zudem ist der Ausguss der Flasche sehr lang, was eine sparsame Dosierung ermöglicht.
  4. Fortgeschrittene Maler sollten sich den Detailbericht am Ende des Artikels näher ansehen. Stichwort: Mono-Pigmentfarbe.

Ultracryl Farben sind zunächst nur im Zuge einer Kickstarter-Kampagne erhältlich. Die Kampagne endete am 14. Juni 2023.

Das umfasst der Ultracryl Test

Für unseren Ultracryl Test verarbeiten wir die Farben auf unterschiedliche Weise. Wir benötigen also viel Fläche, eine kleine Auswahl an Farben und zu guter Letzt Farben zum Miniaturen bemalen.

Als Motiv haben wir ein buntes Graffiti gewählt. Es wird eine kleine Hommage an das Werk Papageientaucher des Streetart-Künstlers Tenhundred. Daraus hat sich die folgende Farbpalette ergeben:

  • Carbon Black (schwarz)
  • Titanium White (weiß)
  • Pthalo Cyan (blau)
  • Pyrrole Red (rot)
  • Bismuth Yellow (gelb)
  • Pyrrole Orange (orange)

Ten01 Labs hat uns die Farben für diesen Test kostenlos Verfügung gestellt. Dabei handelte es sich größtenteils um Mono-Pigmentfarben mit hoher Deckkraft. Nur der Blauton ist aus mehreren Pigmenten angemischt. Zum Zeitpunkt des Tests standen uns keine Metallic-Farben zur Verfügung.

Fast alle Farben von Ultracryl haben eine hohe Deckkraft. Um sie als Layer-Farbe nutzen zu können, muss man sie mit Medium verdünnen.

Farben nach Malschritten im Praxischeck

Wir tragen die Farben in drei Schritten auf und bewerten nach jedem Schritt, wie sie abgeschnitten haben. Lass uns Miniaturen bemalen!

1. Ultracryl als Grundfarben (Base-Farben)

Zuerst bemalen wir für unseren Ultracryl Test die Miniatur mit den Grundfarben. Die blaue Farbe wird mit einem Schwamm aufgetupft. Danach skizzieren wir das Motiv mit schwarzer Farbe und malen es aus.

  • Deckkraft: Der Bemal-Guru Duncan Rhodes empfiehlt, Figuren mit mindestens zwei dünnen Farbschichten zu bemalen. So erreicht man ein gleichmäßigen und glatten Farbauftrag.

    Wie du auf dem Foto sehen kannst, haben die meisten Farben schon nach der ersten Schicht eine gute Deckkraft. Nur unter der weißen Farbe schimmert noch etwas Blau durch. Nach der zweiten Schicht wird davon nichts mehr zu sehen sein.
  • Konsistenz: Die Fließeigenschaften von Ultracryl sind mit den Layer-Farben von Citadel vergleichbar. Die Farbe ist dünnflüssig und lässt sich gut auf die Miniatur übertragen. Nach dem Trocknen weisen auch die hellen Farbtöne kaum Körnchen auf.

Was die Grundschicht betrifft, sind wir mit den Ultracryl Farben sehr zufrieden. Die Oberfläche ist glatt und es sind keine Pinselstriche zu sehen.

2. Ultracryl als Layer-Farbe

Als Nächstes verarbeiten wir die Ultracryl Farben zu Layer-Farben. Sie sollen in mehreren Schichten aufgetragen werden, die eine geringe Deckkraft haben. Außerdem möchten wir die Helligkeit der Farben leicht verändern.

  • Verdünnen: Ultracryl Farben kommen in Dropper Bottles (Flaschen) und sind somit gut dosierbar. Je nach Farbe ist eine 1:5 bis 1:10 Mischung mit Medium nötig, um sie als Layer-Farbe verwenden zu können.

    Was wir im Schritt der Grundfarben nicht erwähnt haben ist, dass wir genau das mit der blauen Farbe gemacht haben. Ziel war es, dass die Farbe am Rand keine harte Kante bildet.
  • Mischen: Auch das Mischen der Farben war kein Problem. Wir haben zum Beispiel einen Grauton für Schatten und Lidstriche angemischt.

    An dieser Stelle möchten wir anmerken, dass der extra dünne Ausguss für diesen Arbeitsschritt extrem praktisch ist.

Auch als Layer-Farben überzeugt Ultracryl in unserem Test. Wir konnten das Ergebnis genau beeinflussen, ohne dass es dabei zur Bildung von Pools oder Schlieren kam.

3. Ultracryl nach dem Finish

Zum Schluss haben wir die Farben mit Mattlack versiegelt und mit Ölfarbe einen Verwitterungs-Effekt angewandt. Ziel war es, die Leuchtkraft der Farbe unter Extrembedingungen zu testen.

  • Versiegelung: Nach einer Stunde Trockenzeit haben wir Mattlack von Army Painter aufgetragen. Normalerweise würde man etwas länger warten, aber wir wollten schauen, ob der Lack die Acrylfarbe reaktiviert.

    Entgegen unserer Erwartungen ist gar nichts passiert. Die Ultracryl Farben waren trocken und sind nicht verschwommen. Auch die Sättigung der Farbe wird kaum beeinflusst. Gut so!
  • Weathering: Für den Verwitterungs-Effekt haben wir Rostfarben von Abteilung 502 aufgetragen. Trotz mehrerer Schichten brauner und oranger Farbe zeichnet sich das Motiv noch klar von der Tür ab.

Die Farben haben das Finish gut überstanden, ohne dabei an Strahlkraft zu verlieren. Damit ist unser Ultracryl Test abgeschlossen.

Detailbericht: Ultracryl Farbe zum Miniaturen bemalen im Test

Nach unserem Ultracryl Test können wir zuallererst sagen, dass die Farbtöne gut aufeinander abgestimmt sind. Orange und Rot haben eine angenehme Wärme und können gut nebeneinander aufgetragen werden. Das Gelb mussten wir mit etwas orange abtönen, damit es etwas weniger leuchtet.

Die Leuchtkraft der meisten Ultracryl Farben kommt daher, dass bei einem Großteil der Farben nur ein Pigment verwendet wird. Daher auch der Begriff Mono-Pigmentfarbe. Warum die Auswahl der Pigmente einen Unterschied macht und was das mit dem Farbraum zu tun hat, erklären wir dir am Beispiel der Farbe Blau.

Verwendest du einen Blauton von Citadel oder Army Painter, dann beinhaltet dieser unter anderem auch weiße Pigmente. Durch den Weißanteil erhält das Blau eine gute Deckkraft und ist somit einfacher zu verarbeiten. Ten01 Labs Ultracryl bietet diese Mischung unter dem Namen Pthalo Cyan an. Diese Farben findest du in der Infografik im mittelblauen Bereich (unten links).

Möchtest du ein kräftigeres Blau haben (weiter rechts), benötigst du demnach eine Farbe mit mehr blauen Pigmenten. Ultracryl Ultramarin Blue ist so eine Farbe. Als blaue Mono-Pigmentfarbe gibt sie ihre Deckkraft, zugunsten einer hohen Strahlkraft auf. Dadruch ist sie gleichzeitig schwieriger zu verarbeiten und schöner anzusehen.

Zur weiteren Handhabung der Farben haben wir im Test bereits einiges geschrieben. Sie lassen sich gut mischen und verdünnen, ohne zu schmieren. Auch die hellen Farben hinterlassen keine Körner bei der Bemalung. Die Dropper Bottles haben einen langen, dünnen Hals, was die Dosierung erleichtert.

Apropos Dropper Bottles, zum Schluss möchten wir auf einen ganz besonderen Punkt eingehen. Die Flaschen haben eine Kindersicherung und die Farben sollen keine Giftstoffe enthalten. Das ist zum einen sehr familienfreundlich, zum anderen kommt es auch Malern zugute, die ihre Pinsel in den Mund nehmen. Tolle Sache!

Wie schneidet Ultracryl im Vergleich zu anderen Herstellern ab?

Als neuer Hersteller muss sich Ten01 Labs Ultracryl natürlich den Vergleich mit anderen Herstellern gefallen lassen. Wir haben dazu verschiedene Weißtöne im folgenden Foto untergebracht.

  1. Army Painter Matt White auf dem Tor.
  2. Ultracryl Titanium White auf den Pinguinen.
  3. Citadel White Scar auf der Spielfigur.

Titanium White hat in unseren Augen eine schöne Strahlkraft und einen neutralen Farbton. Außerdem hat es nach zwei Schichten auf dem blauen Untergrund gedeckt. White Scar kann sich im direkten Vergleich ebenfalls sehen lassen.

Wir persönlich mögen es bei Weißtönen etwas lieber, wenn sie ein paar blaue Pigmente enthalten. Dadurch wirkt das Weiß kälter und suggeriert etwas mehr Reinheit. 100% Weiß, 1% Blau wäre unser Sweetspot.

Oder wenn man zu faul zum Mischen ist:
Ultracryl Titanium White für die Fläche und dazu ein winziges Highlight aus Citadel Ulthuan Grey, so weit oben bzw. nahe am Gesicht wie möglich.

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Häufig gestellte Fragen

Sind Ten01 Labs Ultracryl Farben einsteigerfreundlich?

Ultracryl Farben richten sich an fortgeschrittene Maler. Du musst deine Farben selbst verdünnen und eventuell auch selbst anmischen. In unserem Ultracryl Test hat die Mono-Pigmentfarbe mit knalligen Farbtönen überzeugt.

Einsteiger sollten zunächst in unseren Miniaturen bemalen Guide schauen.

Welche Marken sind mit Ten01 Labs Ultracryl vergleichbar?

Ten01 Labs Ultracryl positioniert sich im gleichen Marktsegment wie Kimera Kolors. Sie überzeugen mit einem großen Farbraum und guter Kontrollierbarkeit.

Farbe von Citadel oder Army Painter hat meist einen höheren Anteil an weißen Pigmenten. Dadurch ist der Bemalvorgang einsteigerfreundlich, aber die Farben strahlen vergleichsweise schwach.

Kann ich Miniaturen mit Ten01 Labs Ultracryl Farben grundieren?

Ten01 Labs Ultracryl Farbe beinhaltet eine sogenannte PU-Komponente. Dadurch haftet sie gut auf Kunststoff-Oberflächen. Trotzdem verwenden wir Sprühfarbe zum Miniaturen grundieren, da der Auftrag der Farbe gleichmäßiger ist.

Kann ich eine Nasspalette für Ten01 Labs Ultracryl Farben verwenden?

In Hinblick auf das notwendige Anmischen der Farben mit einem Medium empfehlen wir eine Trockenpalette für Ultracryl Farben.