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Shootout in Dingstown: Western-Tabletop für Einsteiger

Shootout in Dingstown Spielplatte von Axel Jansen

Shootout in Dingstown

Produktdetails

Spieler
1-4
Alter
ab 11 Jahren
Dauer
90 Minuten
Verlag
Axel Jansen
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Es ist zwölf Uhr mittags in der verschlafenen Westernstadt Dingstown. Sheriff Jimjohn und sein Deputy führen gerade zwei Duellanten von der Hauptstraße ab, als ein lauter Knall die Stille zerreißt. Vermummte Gestalten rennen aus der Bank, Pferde gehen durch und – sind das Indianer hinter dem Saloon?!

So in etwa haben Hanna und Marvin das Probespiel mit Axel Jansen, dem Autor von Shootout in Dingstown, auf der Kiepencon in Münster erlebt.

Wie spielt man Shootout in Dingstown?

Shootout in Dingstown ist ein Western-Tabletop-Spiel für bis zu vier Spieler. Jeder Spieler übernimmt eine Bande von bis zu acht Western-Abenteurern, die in verschiedenen Szenarien gegeneinander antreten. Das Szenario gibt Missionsziele, Aufstellungszonen und die Größe des Spielfeldes vor.

Vor jedem Spiel einigen sich die Spieler außerdem auf ein Punktebudget, mit dem sie Bandenmitglieder und deren Ausrüstung für ihre Bande zusammenstellen.

In unserem Probespiel trafen Jimjohns Marvins Yellowmen auf Hannas Tex Mex-Banditen. Beide Banden sollten den ortsansässigen Doktor in ihr Lager schaffen, damit er sich dort um einen Verletzten kümmert. Wer den Doc als Erstes über die eigene Spielfeldkante bringt, gewinnt das Spiel.

Aufbau und Aufstellung

Zu Beginn des Spiels werden Gelände und Zivilisten auf dem Spielfeld platziert. Danach stellen die Spieler ihre Bandenmitglieder abwechselnd in ihrer Aufstellungszone auf, bis alle Figuren auf dem Spielfeld stehen.

Für ein Tabletop-Spiel verwendest du entweder eine blanke Tischplatte oder eine eigens gestalteten Landschaft. Dabei sollte die Fläche mindestens 90×90cm betragen.

Shootout in Dingstown Aufstellungsphase: Am unteren Bildrand befindet sich die Marvins Aufstellungszone, am oberen Bildrand die von Hanna. In der Mitte der Stadt steht das Missionsziel, der Doktor.
Die Yellowmen starten in der gelben Zone am Saloon, die Tex Mex-Banditen in der grünen Zone an der Kirche. In der Mitte des Platzes steht der Doc.

Neben den Spielfiguren benötigen die Spieler…

  • ein Regelbuch
  • zwei Würfel (W10)
  • ein Maßband (Zentimeter)
  • ein Skat Kartenspiel
  • Spielmarker
  • Schablonen

Einige dieser Materialien kannst du kostenlos im Downloadbereich der Shootout in Dingstown Website herunterladen.

Spielablauf

Shootout in Dingstown verläuft in Runden, Schusswechsel genannt. Ein gemischter Kartensatz bestimmt den Ablauf eines Schusswechsels.

  1. Der Spielleiter deckt die oberste Karte vom Kartenstapel auf.
  2. Der Spieler, dessen Farbe aufgedeckt wurde, aktiviert eine Figur.
  3. Die aktivierte Figur führt bis zu zwei Aktionen aus.

Dieser Ablauf wird wiederholt, bis alle Bandenmitglieder aktiviert wurden. Danach werden die Karten neu gemischt und die nächste Runde startet.

Aktivierung und Aktionen

Draufsicht auf den Platz vor dem Saloon. Mit einer dreieckigen Schablone wird die Trefferzone einer Figur angezeigt. Neben anderen Figuren im Bild liegen farbige Spielmarker.
Hier wird mit der Schrotflinten-Schablone die Trefferzone bestimmt. Die Spielmarker zeigen an, welche Bandenmitglieder bereits aktiviert wurden und welche Effekte sie beeinflussen.

Jedes Bandenmitglied wird einmal pro Runde aktiviert. Während seiner Aktivierung führt es bis zu drei Aktionen aus. In unserem Probespiel haben wir uns auf Bewegen, Rennen, Zielen und Schießen beschränkt.

Der Doc bewegt sich im Basekontakt zusammen mit einem Bandenmitglied. Schießt ein Gegner auf dieses Bandenmitglied, besteht eine 50:50 Chance den Doc zu treffen.

Am Ende der Aktivierung legst du Spielmarker neben deine Figur. So behalten alle Spieler den Überblick.

Beispiel-Aktion: Schießen

Shootout zwischen Cowboy und Bandit. Der Cowboy versteckt sich hinter Zivilisten. Vor dem Saloon liegt der getroffener Bandit auf dem Boden.
Yellowman Brownie hat einen Tex Mex-Banditen erwischt. Aber warum versteckt er sich hinter den Zivilisten? Ist er nicht einer der Guten?
  1. Beide Spieler versichern sich, dass die Reichweite der Waffe für den Schuss ausreicht und eine Sichtlinie besteht.

    Ist dies nicht der Fall, endet die Aktivierung hier.
  2. Der Angreifer wirft einen W10 und trifft auf 6+.

    Steht das Ziel z.B. in Deckung oder ist gerannt, erhöht sich dieser Wert um +1. Zielt der Schütze, senkt sich der benötigte Wert um -1.

    Würfelt der Angreifer zu niedrig, endet die Aktivierung hier.
  3. Der Verteidiger wirft einen W10 und weicht auf 8+ aus.

    Würfelt der Verteidiger zu niedrig, ist das Bandenmitglied ausgeschaltet.

Shootout in Dingstown gewinnen

Ein Tex-Mex Bandit und der Doktor befinden sich am Spielfeldrand.
Tex Mex-Bandit Sancho erreicht Hannas Spielfeldkante zusammen mit dem Doc.

Am Ende unseres Testspiels konnte Hanna den Doktor über die eigene Spielfeldkante zu bringen und hat somit gewonnen. Allerdings hielt das Szenario noch andere Ausgangsmöglichkeiten bereit:

  • Der Doktor wird ausgeschaltet.
    Ohne die Unterstützung des Docs endet das Spiel unentschieden. Böse Zungen behaupten, Marvin hätte dies kurz vor Hannas Sieg absichtlich herbeiführen wollen.
  • Die gegnerische Bande wird ausgeschaltet.
    In diesem Fall spart man sich den Weg bis zur Feldkante. Es ist ja niemand mehr da, der die Bande aufhalten könnte.
  • Maximale Rundenzahl erreicht.
    Ein Western-Skirmisher stellt einen kurzen Schusswechsel von kleinen Banden dar. Deshalb enden die Szenarien nach fünf bis acht Runden unentschieden.

Macht Shootout in Dingstown Spaß?

Axel Jansen hat Shootout in Dingstown als kurzweiliges Western-Gesellschaftsspiel für Tabletop-Einsteiger entwickelt. Auf der Kiepencon haben wir Spieler jeden Alters an seiner Platte gesehen und können bestätigen, dass spätestens in der zweiten Runde jede Bande wie von selbst über die selbstgebaute Spielplatte flitzte.

Als routinierte Tabletop-Spieler hat uns besonders die Einfachheit der Aktionen überrascht. Anstatt mehrere Würfel zu werfen und dabei individuelle Profilwerte zu vergleichen, ist hier nur ein einziger Würfel notwendig. Der Nachteil an dem einfachen Spielprinzip ist, dass Bandenmitglieder mitunter sehr schnell aus den Stiefeln kippen.

Apropos Bandenmitglied, deiner Kreativität bei der Erstellung einer Bande sind keine Grenzen gesetzt. Wenn Cowboys, Indianer, Mexikaner und Pinkertons deine Bande bilden, ist das vollkommen in Ordnung. Hauptsache du trägst deinen Teil zur Western Atmosphäre bei.

Da es keine offiziellen Figuren gibt, kannst du dich bei sämtlichen Herstellern bedienen. Reaper Miniatures bietet z.B. günstige Cowboys & Gunslingers an. Alles in allem sollte die erste Partie mit zwei Banden für 30 bis 50 Euro gut machbar sein.

Fazit

Shootout in Dingstown ist kein klassisches Tabletop-Spiel für Partien in epischer Länge, sondern ein knackig kurzer Skirmisher. Wenn du andere Spieler langsam an das Hobby heranführen möchtest oder zufällig thematisch passende Figuren hast, ist die Anschaffung des Regelbuchs eine gute Investition.

Übrigens: Das Buch enthält auch eine Umrechnungstabelle für Playmobil-Figuren!

Shootout in Dingstown
ist bei Axel Jansen erschienen.

Unsere Bewertung

  • Schnelle und einfache Runden machen es für Einsteiger attraktiv.
  • Mit etwas Disziplin beim Einkauf ein Low-Budget Tabletop-Spiel.
  • Es kann wirklich viel Western-Deko in einer Stadt untergebracht werden.
  • Großes Angebot an Druckvorlagen seitens des Autors.
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