Star Wars Legion: Das Tabletop-Spiel für Einsteiger im Test

Selten haben wir eine Review so lange vor uns hergeschoben, wie unseren Star Wars Legion Test. Wie schreibt man einen Artikel über ein Spiel, welches an ein riesiges Universum mit unzähligen Geschichten angelehnt ist? Erwähnt man jeden Helden und Schurken, der in den Grundboxen enthalten ist?

Im Grunde ist das Spiel ganz einfach. In Star Wars Legion klärst du ein für alle Mal, wer die Galaxis beherrscht. Als Spieler bestimmst du den Verlauf der Geschichte. Du kannst dich dabei strikt an den Filmen orientieren: Das Imperium gegen die Rebellen, Republik gegen Separatisten, Jedi gegen Sith. Aber wenn du möchtest, kannst du auch das Imperium gegen die Republik antreten lassen.

Wie spielt man Star Wars Legion?

In Star Wars Legion treten die Spieler mit ihren Armeen aus dem Star Wars Universum gegeneinander an. Ziel eines Spiels ist es, die meisten Siegpunkte in einem gemeinsam erstellten Szenario zu erlangen. Das Szenario gibt dabei nicht nur die Ziele, sondern auch die Aufstellungszonen und das Wetter vor.

Ein Star Wars Legion Spiel beginnt mit der Aufstellung. Die Spieler stellen abwechselnd die Figuren ihrer Einheiten in den Aufstellungszonen auf. Hier beginnt bereits das Taktieren, denn jede Einheit hat Stärken und Schwächen, selbst ein Jedi.

Für jede Einheit legst du eine Einheitenkarte und Ausrüstungskarten neben das Spielfeld. So wissen alle Spieler, was eine Einheit kann und welche Regeln sie befolgen muss. Außerdem erhältst du pro Einheit einen Befehlsmarker, der in den sogenannten Befehlspool kommt. Sobald alle Einheiten auf dem Feld stehen, startet die erste Runde mit der Kommandophase.

Kommandophase

Die Kommandophase nutzt du als Anführer, um die Strategie deiner Armee in dieser Runde zu planen.

1. Jeder Spieler wählt eine Kommandokarte aus seiner Hand und legt sie verdeckt auf den Spieltisch. Die Kommandokarte beinhaltet Sonderregeln und Befehle, die dir einen Vorteil verschaffen sollen.
2. Liegen alle Karten auf dem Tisch, decken die Spieler sie gleichzeitig auf. Jede Karte zeigt einen Wert zwischen eins und vier. Der Spieler mit dem niedrigsten Wert ist der Startspieler dieser Runde.
3. Als Nächstes verteilen die Spieler ihre Befehle. Beginnend mit dem Startspieler legen die Spieler offen ausliegende Befehlsmarker neben Einheiten, die in dieser Runde besonders wichtig für sie sind. Pro Runde stehen meist nur zwei bis drei Befehle zur Verfügung.
4. Die Befehlsmarker aller verbleibenden Einheiten legen die Spieler verdeckt in den sogenannten Befehlspool zurück.

Aktivierungsphase

In der Aktivierungsphase führen die Einheiten ihre Befehle aus. Beginnend mit dem Startspieler führen die Spieler reihum die folgenden Schritte aus.

1. Zunächst musst du eine Einheit wählen, die du aktivieren möchtest. Entweder wählst du eine Einheit mit einem offen ausliegenden Befehlsmarker oder du ziehst einen zufälligen Befehlsmarker aus dem Befehlspool.
2. Als Nächstes wird mit dem Befehlsmarker die dazugehörige Einheit aktiviert. Sie führt sofort bis zu zwei Aktionen aus. Bewegen, angreifen, klettern, Deckung suchen, Fallen legen – es gibt viele Möglichkeiten. Einige Aktionen stehen allen Einheiten zur Verfügung, andere hängen vom Einheitentyp oder der Ausrüstung ab.
   
   Für die Aktionen verwendest du Messstäbe, Spielmarker und Würfel. Ein Vergleich mit Wertetabellen, wie du sie vielleicht aus anderen Tabletop-Spielen kennst, findet in Star Wars Legion nicht statt. Das senkt massiv den Schwierigkeitsgrad des Spiels.
3. Am Ende der Aktivierung wird der Befehlsmarker verdeckt neben der Einheit abgelegt. So weiß jeder Spieler, dass eine Einheit bereits aktiviert wurde.

Endphase

Liegt neben jeder Einheit ein verdeckter Befehlsmarker, beginnt die Endphase. Bei unserem Star Wars Legion Test haben wir sie liebevoll Aufräumphase genannt.

1. Als Erstes legen die Spieler ihre Kommandokarten ab, sofern nichts anderes auf der Karte steht.
2. Dann sammelt man (fast) alle Marker ein. Belassen wir es in diesem Testbericht bei dieser einfachen Darstellung.
3. Der Befehlspool wird aktualisiert, das heißt jeder Spieler entfernt die Marker besiegter Einheiten und befördert eventuell Einheiten.
4. Abschließend dreht man den Rundenzähler um eins weiter.

Nach sechs Runden gewinnt der Spieler mit den meisten Siegpunkten.

Macht Star Wars Legion Spaß?

Ja, das Spiel macht sehr viel Spaß. Aber wir sind bei unserem Star Wars Legion Test auch etwas voreingenommen, denn Anakin, Padme und Co. haben uns seit unserer Kindheit begleitet. Mit dem Tabletop-Spiel können wir endlich die großen Fragen des Universums klären:

• Wer zielt schlechter, Sturmtruppen oder B1-Droiden?
• Wer ist stärker, der Imperator oder ein AT-ST Kampfläufer?
• Wie viele Astromech-Droiden braucht man, um eine Glühbirne zu wechseln?

Inzwischen spielen wir schon einige Jahre Star Wars Legion und haben neben den Grundboxen auch viele neue Einheiten und Schlachtfelderweiterungen angeschafft. Trotzdem verwenden wir in den meisten Spielen Einheiten aus der Grundbox, denn sie bilden eine solide Basis für jede Armee.

Das Spiel an sich ist sehr vielseitig. Das Pokerspiel zu Beginn der Kommandophase bietet zum Beispiel einen netten Kontrast zum ständigen Messen und Würfeln in der Aktivierungsphase. Die Aktivierungen selbst bieten auch viele Möglichkeiten, denn zwei Aktionen sind nicht viel, selbst wenn man später mal mehr als zehn Einheiten befehligt. So bleibt viel Raum für einen individuellen Spielstil, um vielleicht sogar eine eigene Geschichte zu erzählen.

Ist Star Wars Legion für Einsteiger geeignet?

Star Wars Legion war für einige unserer Mitspieler mitunter das erste Tabletop, mit dem sie in Berührung gekommen sind. Daher haben wir die Chance genutzt, um ihr Feedback zu sammeln:

Die Star Wars Legion Anleitung beinhaltet ein Trainingsspiel, mit dem man die Regeln schnell lernt. Vorher noch kurz die Figuren kleben und schon spielt man auf dem Küchentisch Krieg der Sterne. Verrückt!

Das Spielen auf dem Tisch klingt meist befremdlich, aber das Grundspiel enthält bereits ein paar Barrikaden. So startet man direkt mit Gelände auf der Tischplatte.

Es war überraschend einfach, diese kleinen Figuren zusammenzubauen. Das Bemalen hingegen war etwas schwieriger, denn einige Details sind schon sehr klein. Man wird jedoch von Figur zu Figur besser.

Nach dieser Rückmeldung haben wir damals übrigens unseren Einsteiger-Guide zum Thema Miniaturen bemalen erstellt. Wenn du noch keine Meinung zum Thema Farben und Pinsel hast, schau unbedingt mal rein!

Wie ist die Qualität der Spielfiguren?

Abschließend bleibt uns noch das Thema der Spielfiguren. In unserem Star Wars Legion Test fokussieren wir uns ausschließlich auf die Grundspiel-Boxen, die pro Fraktion aus einem Anführer, zwei Trupps mit je sieben Figuren und ein bis zwei Fahrzeugen bzw. Droidekas bestehen.

Alle Figuren sind Snapfit Modelle. Das bedeutet, dass eine Figur nur in einer Pose zusammengebaut werden kann. Für die hier gezeigten Sturmtruppen bedeutet das, dass zum Beispiel die Einheitenführer beider Einheiten identisch aussehen.

Das mag den einen oder anderen abschrecken, wir haben jedoch die Herausforderung angenommen und das Farbschema jeder Einheit leicht variiert. Auch die Bemalung von Fahrzeugen ist keine alltägliche Aufgabe und bietet einen tollen Einstieg in fortgeschrittene Maltechniken.

Fazit

Star Wars Legion ist sowohl für Einsteiger, als auch für fortgeschrittene Tabletop-Spieler geeignet. Die Grundbox enthält alles, was zwei Spieler für ein 400 Punkte Spiel benötigen. Nicht enthalten sind Kleber und Farben für die Figuren.

Wie jede Tabletop-Starterbox beinhaltet die Star Wars Legion Grundbox jedoch mehr als nur ein Spiel für den kurzen Zeitvertreib. Du wirst dich Stunden mit dem Zusammenbau und der Bemalung der Figuren beschäftigen. Vielleicht wirst du im Netz nach Farbschemen für deine Klonkrieger suchen. Oder nach dem ersten Spiel direkt über die Anschaffung eines großen Panzers nachdenken.

Wenn du einen Einstieg in das Tabletop-Hobby suchst und dich für Sci-Fi begeistern kannst, sollte Star Wars Legion in deiner engeren Auswahl liegen.

Häufig gestellte Fragen