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Orcs Orcs Orcs: Tower Defense mit Zauberern im Test

Orcs Orcs Orcs - Ein Tower Defense und Deck Building Brettspiel.

Orcs Orcs Orcs

Produktdetails

Spieler
2-4
Alter
ab 13 Jahren
Dauer
45 Minuten
Verlag
Queen Games
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Orcs Orcs Orcs ist ein Tower Defense Brettspiel, in dem ein bis vier Spieler sich im jährliche Ork-Turnier der Zauberer messen. Besonders hervorzuheben sind die Zauberkarten, die du in jeder Runde von Neuem geschickt kombinieren musst.

Das Spiel läuft in etwa so ab:
Mit lautem Gebrüll stürmen dutzende Orks Welle um Welle auf den Turm in der Mitte der Arena vor. Wie Saruman der Weiße stehst du auf der Spitze und lasst deine Worte als Donner auf die grüne Horde krachen. Lauter Jubel bricht unter den Zuschauern aus, als du gleich drei Orks zu Asche verwandelst.

Klingt das gut? Dann freu dich auf spannendes Deck-Building und dutzende Orks.

Wie spielt man Orcs Orcs Orcs?

In Orcs Orcs Orcs ist der Begriff Tower Defense (en. Turm Verteidigung) wortwörtlich zu nehmen. Denn anstatt ein Ziel mit Türmen vor Gegnern zu verteidigen, ist der Turm das Ziel der Orks. Deine Aufgabe als Zauberer ist es, die Orks davon abzuhalten und – es ist immerhin ein Turnier – mehr Orks als deine Mitspieler zu besiegen.

Das Orcs Orcs Orcs Spielfeld zu Spielbeginn.

Der sechseckige Turm steht in der Mitte einer kreisrunden Arena. Auf dem Turm steht je eine Zauberer-Figur in der Farbe des Spielers. Die Arena selbst ist in zwölf Wege (en. Lanes) unterteilt, über welche die Orks zum Turm gelangen.

Zu Beginn jeder Runde wird eine Schicksalskarte aufgedeckt. Diese Karte gibt vor, welche Orks sich in dieser Runde auf den Turm zubewegen. Außerdem lösen Schicksalskarten ab und zu Spezialeffekte gegen die Spieler aus.

Das Spiel endet, sobald keine Orks mehr nachgezogen werden können. Dann zählen die Spieler zählen ihre Punkte von besiegten Orks, Gift-Karten und Zauberkarten zusammen. Wer die meisten Punkte hat, gewinnt das Ork-Turnier und darf sich Meisterzauberer nennen.

Ein Spielzug im Detail

Vier Schicksalskarten für die Orks.
Die Schicksalskarte bestimmt die Aktion der Orks, danach sind die Spieler dran.

Der Spielzug eines Spielers läuft wie folgt ab:

  1. Kreaturmarker aufdecken
    Sollte auf einem Weg des Spielfelds kein Orks mehr stehen, zieht der Spieler einen darauf liegenden Kreaturenmarker. Auf der Rückseite des Markers ist ein Ork abgebildet, der sofort auf den Weg gesetzt wird.
  2. Aktionen ausführen
    In Orcs Orcs Orcs stehen den Spielern die Aktionen zaubern, bewegen und passen zur Verfügung.

    Mit Zaubern greift ein Spieler Orks an, wirkt unterstützende Effekte auf sich selbst oder lernt neue Zauber. Dazu verwendet er Karten aus seinem Zauber-Deck. Später mehr dazu.

    Eine Bewegung bringt die Zauberer-Spielfigur auf eine andere Seite des Turms. Das ist dann sinnvoll, wenn auf der eigenen Bahn keine (lohnenswerten) Ziele mehr stehen.

    Hat ein Spieler keine weiteren Möglichkeiten, kann er passen.
  3. Karten nachziehen
    Zum Abschluss seiner Runde wirft ein Spieler seine Handkarten ab und zieht vier neue Karten vom Nachziehstapel.

Danach ist der nächste Spieler dran. Haben alle ihren Spielzug beendet, beginnt die nächste Runde mit dem Ziehen der Schicksalskarte.

Deck-Building mit Zauberkarten

Die Zauberkarten Fire Spark, Fireball, Switch, Cold Snap, Ice Storm und Voodoo.
Eine Auswahl an einfachen und komplexen Zauberkarten. Abgesehen von der englischen Bezeichnung der Sprüche, enthalten diese kaum Text.

Das Zauber-Deck stellt die Macht des Zauberers in Orcs Orcs Orcs dar und folgt dem sogenannten Deck-Building Mechanismus. Jeder Spieler startet mit den gleichen Zauberkarten in einem eigenen Deck. Dieses erweitert er im Laufe des Spiels um neue, mächtigere Karten und entwickelt einen individuellen Zauberstil. Die Karten sind in drei Arten von Zaubersprüchen unterteilt:

  • Angriffszauber schaden einem oder mehreren Orks.
  • Wissenszauber (Zauberbücher) erlauben es dem Spieler neue Zauberkarten zu erhalten.
  • Unterstützungszauber verändern die Situation auf dem Spielfeld zum eigenen Vorteil.

Im Gegensatz zu Ablege-Kartenspielen, wie zum Beispiel Halt mal kurz, besitzt jeder Spieler einen eigenen Ablage-, Handkarten- und Nachziehstapel. Legst du eine Zauberkarte ab, erscheint sie früher oder später wieder auf deiner Hand. Aber wie wirkt man denn jetzt einen Zauber?

Die Zauberkarten Fire Spark, Smash und zwei Spellbooks.
Firespark (Angriffszauber mit zwei Stufen und einer roten Ladung), Smash (Angriffszauber mit drei Stufen und einer grünen Ladung) und zwei Zauberbücher (je zwei Ladungen).
  1. Ausgangssituation
    Du hältst die vier oben abgebildeten Zauberkarten auf der Hand. Dein Ziel ist ein Ork mit zwei Lebenspunkten.
  2. Zauber aussuchen
    Als Erstes suchst du dir einen Angriffszauber aus, der mindestens zwei Schadenspunkte erzeugt. Der Fire Spark-Zauber erzeugt mit zwei roten Ladungen zwei Schadenspunkte, daher wählst du ihn als Basiszauber aus.
  3. Energie hinzufügen
    Als Nächstes reicherst du den Basiszauber mit Energie an. Fire Spark hat bereits eine rote Ladung. Die zweite rote Ladung erhältst du aus einem der Zauberbücher.
  4. Zauber ausführen
    Du legst beide Zauberkarten offen auf den Tisch und wendest den Basiszauber auf dein Ziel an. Danach nimmst du den erlegten Ork vom Feld und fügst ihm deinem Trophäenstapel hinzu.

Macht Orcs Orcs Orcs Spaß?

Ja und das liegt hauptsächlich an den Zauberkarten. Da ein Zauberer mehrere Aktionen hat, musst du deine Handkarten in jeder Runde geschickt zu mehreren Zaubern kombinieren, um dir einen möglichst großen Vorteil zu schaffen.

  • Voodoo-Zauber zwingen deine Mitspieler Gift-Karten in ihr Zauber-Deck aufzunehmen. Eine Gift-Karte enthält keine Ladung und kostet in der Endwertung zwei Punkte.
  • Flächen-Zauber erlauben dir Angriffe auf Wege, die von deinen Mitspielern besetzt werden. Somit können sie keine Punkte für den von dir erlegten Ork kassieren.
  • Mächtige Unterstützungszauber erlauben es dir Karten abzuwerfen, neue zu ziehen und eine weitere Aktion auszuführen. So können in einer Runde viele Orks vom Feld entfernt werden.

Die große Anzahl von Möglichkeiten sorgt dafür, dass auch fortgeschrittene Spieler viel Spaß am Austüfteln spektakulärer Kombinationen haben. Brettspiel-Einsteiger hingegen können sich mit einfachen Angriffszaubern über Wasser halten, bevor sie sich an die komplexeren Unterstützungszauber herantasten.

Die Illustrationen auf den Karten sehr humorvoll und bieten einen guten Eindruck, was dein Zauberer auf dem Spielfeld veranstalten kann. Allerdings wurden die englischen Titel der Karten nicht übersetzt. Auch wenn deutschsprachige Käufer dadurch hier ein paar Euro beim Kaufpreis sparen, ist es ein wenig enttäuschend. Zwar erklärt die Anleitung jede Karte im Detail, trotzdem möchte ich sie beim Spielen nicht ständig herumreichen.

Als leidenschaftlicher Tabletop Spieler prüfe ich beim Thema Orks und den Standee-Spielfiguren natürlich, ob man diese gegen Miniaturen austauschen kann. In Orcs Orcs Orcs ist dies definitiv möglich. Auf den Wegen kannst du Bases bis zu einer Größe von 40 mm platzieren. Die Zauberer hingegen sollten auf 32 mm Bases das Spielfeld betreten.

Funktioniert Tower Defense als Brettspiel?

Nahaufnahme der Orcs Orcs Orcs Arena

Ja, auch wenn die Orks sich sehr geradlinig auf den Turm zubewegen, sehe ich viele Parallelen zu Tower Defense Videospielen.

Im Gegensatz zum klassischen Tower Defense kann das Ziel der Orks nicht zerstört werden. Erreicht ein Ork den Turm, sinkt der Punktewert seines Typs in der Endabrechnung. Außerdem muss der Zauberer auf der Seite des Turmes ein gleichwertiges Modell aus seinem Trophäenstapel abgeben.

Dieses System kannst du zu deinem Vorteil nutzen, indem du Orks mit Unterstützungszauber auf den Turm hilfst und so deinen Mitspielern schadest, die viele Orks dieses Typs besitzen. Aus diesem Grund ordne ich Orcs Orcs Orcs als semi-kooperatives Spiel ein.

Vielleicht fragst du dich inzwischen, warum ich so wenig zu den Orks selbst schreibe. Auch wenn das Spiel Orcs Orcs Orcs heißt, stellen diese nur grunzende Zielscheiben dar. Natürlich schafft es ab und zu mal ein Ork den Turm hochzuklettern, aber wir wurden bislang noch nie überrannt.

Als Tower Defense Anhänger ist das mein einziger Kritikpunkt. Ich spiele das Genre gerade weil es herausfordernd ist, eine große Horde unter Kontrolle zu halten. Mit zwei Zauberern auf dem Turm mag das etwas herausfordernd sein, aber zu viert kommen die Orks nicht weit. Eine Situation, in der ein besonders großer Gegner erscheint und alle sich darauf konzentrieren müssen, gibt es ebenfalls nicht.

Orcs Orcs Orcs
ist bei Queen Games erschienen.

Unsere Bewertung

  • Vielseitige Zauber lassen auch nach mehreren Spielen keine Langeweile aufkommen. Außerdem ist auch mit wenigen Angriffszaubern ein Sieg möglich.
  • Je weniger Spieler mitspielen, desto schwieriger wird das Spiel.
  • Die Option auf geheime Aufträge bringt viel Spannung mit sich.
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