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Was ist Tabletop?

Was sind Tabletop-Spiele?

Als Tabletop-Spiele werden Strategiespiele bezeichnet, bei denen zwei oder mehrere Spieler mit Miniaturfiguren auf einer „Tischplatte“ (en. Tabletop) antreten. Im Gegensatz zu anderen Brettspielen ist der Begriff Tischplatte hier wörtlich zu nehmen, denn die meisten Spiele werden ohne Spielfeld ausgeliefert.

Wie sieht ein Spielfeld aus?

Tabletop-Spieltisch mit schwebenden Inseln und unterschiedlichen Biomen. In der Mitte ein schwebender Feldbrocken im Herbst-Look. An den Seiten sind Winter, Wüste und Lava zu sehen.
Schwebende Inseln mit unterschiedlichen Biomen und Jahreszeiten. | Kiepencon Münster

Vom Küchentisch bis hin zum selbst gestalteten Landschaft bieten sich viele Oberflächen für ein Tabletop-Spiel an. Kein Spieltisch gleicht dem anderen. Das liegt daran, dass Regelwerke nur die Abmessungen des Bereichs und die Aufstellungszonen enthalten.

Beliebte Untergründe sind…

  • Flache, bedruckte Spielmatten aus Folie oder Pappe, mit etwa 180×180 Zentimeter Größe (6×6′).
  • Strukturierte, modulare Kunststoffplatten, mit etwa 60×60 Zentimeter Größe pro Segment (2×2′).
  • Selbstgebaute Landschaften aus MDF- oder Dämmplatten in beliebiger Form und Größe.

Im Grunde sind die Spielfelder so vielseitig, wie Minecraft-Biome. Auf einer Platte treffen sich Cowboys vor dem Saloon, auf der anderen fliegen Raumkreuzer durch ein Asteroidenfeld.

In unserer Artikelreihe zum Bau einer Spielplatte kannst du Schritt für Schritt verfolgen, wie aus ein paar Hartschaumplatten eine kleine Welt entsteht.

Werden Zinnsoldaten als Spielfiguren verwendet?

Drei Warhammer 40.000 Space Marines auf einer bedruckten Spielmatte. Um sie herum wurde Necromunda Underhive Gelände platziert.
Warhammer 40.000 Figuren (Kunststoff) auf einer Necromunda Spielmatte.

In Tabletop-Spielen verwendest du Spielfiguren aller Art, darunter auch Metallfiguren. Allerdings sind Kunststoff-Figuren inzwischen weiter verbreitet.

Die Figuren sind unbemalt und müssen meist zusammengebaut werden. Wenn du überlegst mit dem Hobby anzufangen, schau direkt mal in unseren Einsteiger-Guide zum Thema Miniaturen bemalen rein. Dort zeigen wir Schritt für Schritt, wie deine ersten Schritte im Bereich Tabletop aussehen könnten.

Was benötige ich für den Tabletop-Einstieg?

Western-Spielplatte mit Saloon und Cowboys. Typisch amerikanische Westernstadt.
Eine detailliert ausgearbeitete Western-Spielplatte von Axel Jansen. | Kiepencon Münster.

Viele Tabletop-Hersteller bieten Einsteigerpakete an, in denen das benötigte Spielmaterial für ein bis zwei Spieler enthalten ist. Darunter sind häufig…

  • Regelbücher oder -blätter
  • Spielfiguren
  • Spielkarten und / oder Würfel
  • Maßband oder Zollstock

Da Tabletop ein weitverbreitetes Hobby ist, wirst du Spielsysteme zu jedem Thema finden:

  • Shootout in Dingstown ist ein Western-Tabletop.
    Die Spieler verwenden Figuren von Cowboys- und Girls, Banditen, Indianern, aber auch Pferden und Kutschen.
  • Star Wars Legion ist ein Sci-Fi Tabletop.
    Es stellt Konflikte aus dem Star Wars Universum nach. Dabei bedient man sich nicht nur an der Filmreihe, sondern auch an Büchern und Videospielen.
  • Warhammer 40.000 ist ein Sci-Fi Tabletop.
    Hier treten Space Marines gegen Aliens aller Art an.
  • Freebooters Fate ist ein Piraten-Tabletop.
    Eine Besonderheit dabei ist, dass die Crews mit Ruderbooten fahren können.

Wie spielt man Tabletop?

Jedes Spielsystem hat andere Regeln, wie du es auch von Brettspielen gewohnt bist. Zu jedem Tabletop gehört ein Regelbuch oder -blatt. Darin stehen alle Informationen zu den Figuren, dem Aufbau des Spielfeldes und dem Ablauf einer Spielpartie. Diese Regeln beschreiben zum Beispiel:

  • Wie (weit) sich eine Figur auf dem Spielfeld bewegt.
  • Wie eine Figur mit Objekten oder Gegnern interagiert.
  • In welcher Reihenfolge Spieler Figuren aktivieren.
  • Wann und wie ein Spiel endet.

Zwischen den verschiedenen Spielsystemen gibt es viele Gemeinsamkeiten, was das Erlernen weiterer Tabletop-Spiele recht einfach gestaltet.

Weitere Besonderheiten beim Tabletop

  • Die meisten Spieler bringen ihre eigenen Figuren zum Spielen mit, wie es auch bei Deck-Building Kartenspielen üblich ist.
  • Vor dem Spiel erstellt jeder Spieler eine sogenannte Liste, die aus einer Vielzahl von Einheiten aus dem Regelbuch besteht. Die Liste ist nicht nur die Grundlage der eigenen Strategie, sondern dient auch als Packzettel für die Spielfiguren.

    Die genaue Zusammenstellung der Liste halten die meisten Spieler geheim. Erst am Spieltisch wird die gesamte Liste vorgestellt. So möchte man verhindern, dass die Gegenspieler „Anti-Listen“ erstellen.

    Listen verändern sich im Laufe der Zeit, was auch mit der gemeinsamen Manöverkritik nach dem Spiel zusammenhängt. Wie bei einem Fußballspiel sprechen die Spieler offen über gelungene Züge, aber auch über Stärken und Schwächen der eigenen Listen.

    Erfolgreiche Listen aus der Turnier-Szene bilden das sogenannte Meta.
  • Regelbücher von internationalen Titeln enthalten überwiegend imperiale Maßeinheiten, wie zum Beispiel Zoll oder Fuß.

    Das liegt daran, dass viele Spiele aus dem britischen „Lead Belt“ stammen, in dessen Zentrum die Stadt Nottingham liegt. Dort haben sich einige der größten Hersteller der Welt niedergelassen. Darunter Games Workshop (Warhammer, Age of Sigmar) und Warlord Games (Bolt Action, Black Powder).